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Essbare Blüten anbauen, sammeln und genießen

„Blumen sind das Lächeln der Erde.“ Ralph W. Emerson

Flowerpower zum Schnabulieren


Kaum locken im Frühjahr die ersten Sonnenstrahlen vor die Haustür, strecken viele Frühjahrsboten ihre zarten Blättchen und auch Blütenblätter in die Luft. Spätestens jetzt erwachen meine Sammelgeister zu neuem Leben und es zieht mich raus, auf Entdeckungstour. Zwar sind nicht alle Blüten essbar, doch der eine oder andere Blütenschopf passt bereits perfekt auf den Teller.


So können z. B. die niedlichen Gänseblümchen, Veilchen und Vergissmeinnicht Speisen aufpeppen und die Mahlzeit früh im Jahr mit tollen Zusatznährstoffen bereichern.


Myosotis auf Holzstamm

Auch im weiteren Verlauf des Jahres schafft es die bunte Vielfalt aus dem Garten, vom Balkon oder von Wiesen und Wäldern blumig-gesunde Farbtupfer zu setzen. Hast Du, wie ich, ein Kind oder mehrere am Tisch, zaubert eine Blumengesicht-Garnitur ihnen in der Regel ein breites Grinsen auf die Lippen. Was gibt es Schöneres als die Blütenwonne durch die Jahreszeiten?



Sammeln? Aber wie und wo?


Ob Du nun Deine eigenen Blüten auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten ziehst oder die grüne Welt rund rum eroberst – wichtig ist immer der Sammelort! Beispielsweise sollten Deine Blüten fern ab von stark befahrenen Straßen oder Bahngleisen wachsen. Abgase essen oder trinken – lieber nicht 😉! Auch Hunde-Routen, gedüngte oder gespritzte Wiesen, Ackerflächen oder zugekaufte Pflanzen sind für Sammelaktionen, glaube ich, nicht der Hit. Pflanzen, die unter Naturschutz stehen oder in einem Naturschutzgebiet wachsen, bleiben natürlich ebenfalls stehen.


Doch keine Sorge, Du wirst schnell merken, dass es um Dich rum nur so blüht und sprießt. Es macht einen Heidenspaß durch die Natur zu streifen und da und dort die nächsten Blütendelikatessen zu entdecken. Gerade zu Beginn der Sammelleidenschaft, bleibt das "ahhhhh" und "juhuuuu", "ohhh", nicht aus...


Die beste Sammelzeit für Blüten ist zu Beginn der Blütezeit oder zur Vollblüte. Auch die Uhrzeit bei der Sammelaktion hat einen Einfluss auf die Wirkstoffhöhe. Königskerzen sollten beispielsweise (wie ich jetzt in meinem Online-Kurs bei Carmen Randolf / Kräuterwerkstatt) gelernt habe zwischen 09–10 Uhr gesammelt werden, da anschließend der Wirkstoffgehalt bereits stündlich abnimmt. Rosen hingegen dürfen vor 10 Uhr geerntet werden. Ihr Gehalt an ätherischen Ölen sinkt später stark.


An der Stelle lieben Dank, liebe Carmen – der Kurs bei Dir macht super viel Spaß.... 😉

Wenn ich lostigere, habe ich meist immer folgendes dabei – vielleicht hilft Dir das auch:

  • Ein Bestimmungsbuch und/oder mein Handy für Fotos

  • Eine leichte Lupe

  • Eine Schere oder kleines Messer

  • Ein Körbchen fürs Erntegut (Plastiktüten sorgen für „verschwitzte“ Kräuter 😆)



Beim Zupfen, achte ich darauf, dass ich an verschiedenen Orten nur kleinere Mengen nehme, so kann sich die Blühpflanze erholen und ihren Bestand sichern. Auch möchten die fleißigen Summer sicherlich ebenfalls etwas von der leckeren Pollenernte genießen.



Essbar oder lieber nicht?


Was Bienen, Hummeln und andere Insekten anlockt, kann für den Menschen auch nicht so verkehrt sein!? Oder? Jein, wichtig ist tatsächlich Deine Fachkenntnis beim Ernten und Sammeln der Blüten.


Denn manchmal sind anzutreffende Blütenträume zwar echte Hingucker, aber giftig und damit tabu! Darunter fallen z. B.: Akelei, Eisenhut, Fingerhut, Herbstzeitlose, Helleborus, Maiglöckchen, Hahnenfuß, Schierling, Tollkirsche wie auch sämtliche Nachtschattengewächse.


Bei Unsicherheit ist ein Sicherheitscheck essentiell! Vielleicht hast Du jemanden um Dich herum, der seit Jahrzehnten sammelt? Alternativ heißt die Devise: Plan B. 😉 Ein Nachschlagewerk kann z. B. Sammelhilfe leisten. Diverse Bestimmungsbücher und verschieden Apps helfen ebenso bei der Pflanzenbestimmung. Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen mit der Handy-App „PlantNet“ oder „incognita“ gemacht. Bist Du Dir jedoch nach der Pflanzenbestimmung nach wie vor unsicher, bitte ganz unbedingt unberührt stehen lassen.



Blütenleckereien selbst anbauen


Viele der „Wilden“ mit essbaren Blüten können auch im Garten oder im Topf auf dem Balkon bzw. der Terrasse angebaut werden. Giersch, Brennnessel, Vogelmiere oder z. B. Gundermann eignen sich hervorragend zur Topfkultur.


Wichtig sind bei der Kultur in Kisten, Kübeln oder im Gartenboden möglichst naturnahe Bedingungen. Sowohl der Standort, die Umgebung, Lichtverhältnisse, Wasser- und Bodenverhältnisse spielen eine Rolle. So sollte ein Kandidat, der den Halbschatten liebt, nicht in praller Sonne stehen und umgekehrt. 😇



Top 5: Essbarer Gaumenschmaus im Frühjahr




Top 5: Blüten-Naschwerk im Sommer




Top 5: Essbare Blütengrüße im Herbst







Und in den Wintermonaten?


Generell findest Du auch in den Wintermonaten vitaminreiche Blüten. Beispielsweise zeigt sich die „Gewöhnliche Vogelmiere“ auch im u. a. Dezember in ihrer ganzen Pracht. Auch das Hirtentäschel hält sich weiterhin tapfer und lässt sich ganz wunderbar ernten.


Möchtest Du Dir Deinen Blütenreichtum in der kalten Jahreszeit zu 100% sichern, kannst du viele der Blüten trocknen und in getrockneter Form genießen.


Ich habe beispielsweise während der Blütezeit, viele verschiedene gesammelt und sie zum Trocknen auf Zeitungspapier gelegt. Anschließend habe ich sie in Glasgefäße gepackt und dunkel gelagert. So bleiben die restlichen Vitamine wie auch Farbnuancen eher erhalten.




Verwendung in Küche & Co.


Hand aufs Herz, der Kreativität sind bei essbaren Blüten


keine Grenzen gesetzt. Sie lassen sich unglaublich vielseitig einsetzen. Dabei schlägt das Blumenherz im wahrsten Sinne des Wortes höher. Ein Augenschmaus, wird zum Gaumenschmaus! Sowohl auf dem Salat, einem Kuchen, Süßspeisen, in „energy balls“, als Garnitur auf „Buddha-bowls“, in kandierter Variante als Deko, bei deftigen Gerichten, Smoothies & Co., bringen die Blütenblättchen Farbe ins Spiel. Und das auch noch in getrockneter Form


Ebenso kann die Wirkung der Blüten zur Unterstützung des Wohlbefindens eingesetzt werden. Je nach Blütenart, eignen sie sich für Tees, können Speisen würzen oder in Öl eingelegt werden. Auch in Tinkturen können sie ihre Kraft entfalten. Oder mal nicht essbar – bei der Herstellung von Seifen.







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